Unsere Vorfahren Gertz aus dem Kannebäckerland und Stadtlohn    Home

Nach neuesten Erkenntnissen stammen die Vorfahren der einer mütterlichen Linie aus dem Kannebäckerland.

 Dank der Hilfe des Familienforschers Friedhelm Böchers bin ich einen großen Schritt weiter gekommen.

 

  Zur Geschichte der Familie. 

1730

heiratet am 10.11. in Nauort Westerwald Johann Wilhelm Gertz, Anna Michels

1736-59

Werden 13 Kinder in Nauort geboren. Die Taufpaten entstammen meist den namhaften Kannebäckerfamilien: Merkelbach, Mennicken, Linck, Michels, Thewalt, Freusberg u.a.

1766

heiratet der älteste Sohn Joannes Henricus Gertz in Nauort Anna Gertrudis Krumeich, die einer bekannten Kannebäckerfamilie entstammt.

1774-78

werden 2 Kinder in Nauort geboren.

Ausstrahlungen des Kannenbäckerlandes

http://chronik.gemeinde-hilgert.de/dzk/lit/baad/ausst.htm

 

aus: Das Kannenbäckerland und seine Ausstrahlungen
von Franz Baaden,
aus: "DIE SCHAULADE" Mai 1981, (erschienen auch als Sonderdruck)

Der Name «Kannenbäckerland» - vereinzelt früher auch «Krug- und Kannenbäckerland» genannt - wird erstmalig in einem Gutachten vom Jahre 1786 erwähnt. Mit diesem Namen bezeichnete man ursprünglich eine Region im vorderen Westerwald, in der in einem «Radius von 5 Meilen um Grenzhausen» seit Jahrhunderten zahlreiche tonverarbeitende Betriebe auf engstem Raum konzentriert sind. 
Im Jahre 1771 waren es nicht weniger als 600 Töpfereien, die dort das überlieferte Handwerk betrieben. Sie konnten auf eine lange Tradition zurückblicken, denn schon in vorgeschichtlicher Zeit wurde hier getöpfert, wie eine Reihe von Funden aus der Hallstattzeit und weitere Funde aus der Zeit der Kelten und Römer beweisen. 

Abwanderung von Töpfern
Nachdem die Zahl der Töpfer im 18. Jahrhundert auf über 600 angewachsen war, wurde die Töpferregion zu eng, um alle beschäftigen zu können. Eine ganze Anzahl von Töpfern entschloss sich, auszuwandern und irgendwo in Deutschland oder darüber hinaus neue Töpfereien zu gründen. Die Bedingungen für eine Ansiedlung in der Fremde waren günstig, da die auswärtigen Landesherren den Einwanderern meist besondere Privilegien für die Errichtung neuer Töpferwerkstätten einräumten.
Ursächlich für eine Auswanderung war oft die Tatsache, dass nach den strengen Regeln der hiesigen Kannenbäckerzunft nur der erstgeborene Sohn einer Töpferfamilie Meister werden konnte. Die nachgeborenen Söhne aber wollten nicht als Handlanger oder Knecht bei ihrem ältesten Bruder arbeiten und zogen es deshalb vor, irgendwo in fremden Landen neu anzufangen.
Wie einst die Siegburger, Raerener und Lothringer Meister ihre Eigenart, ihre Kunst und ihre Erfahrung mit ins «Kannenbäckerland» gebracht hatten, so übten nun die ausgewanderten Töpfer des Kannenbäckerlandes maßgebenden Einfluss auf andere Töpferlandschaften aus, wo sie besonders im 18. Jahrhundert in neu gegründeten Werkstätten das graublaue, salzglasierte Steinzeug nach Westerwälder Art herstellten.
Auf diese Weise sind überall in Deutschland, wie auch teilweise im Ausland «Ausstrahlungen» bzw. «Töpferkolonien» des «Kannenbäckerlandes» entstanden. Im Laufe langjähriger Nachforschungen konnten mehr als zwei Dutzend solcher Ausstrahlungen nachgewiesen werden. Die dazu erforderlichen Familienforschungen sind noch nicht ganz abgeschlossen.

Die Adendorfer Töpferkolonie
Zwischen 1741 und 1743 wanderten die beiden Töpfer Peter Gerhards (32 J.) und Joh. Theodor Gerhards (18 J.), beide aus Baumbach im «Kannenbäckerland», nach Adendorf bei Bonn aus. Fast zur gleichen Zeit zog der Töpfer Johann Willems (42 J.) aus Ransbach nach Adendorf. Ihnen folgten Angehörige der Töpferfamilien Corzelius und Menningen aus Höhr und der Familie Giertz aus Nauort. Sie gründeten zusammen eine der blühendsten «Kannenbäckereien» links des Rheins. Noch heute sind die Nachkommen der Töpferfamilie Gerharz in Rheinbach bei Bonn und der Töpferfamilie Corzelius in Wachtberg ansässig.
Die Töpferfamilie Willems begründete mit der Familie Gerhards von Adendorf aus die Töpferei zu Wormsdorf und später auch die zu Meckenheim. Weitere Westerwälder Töpferfamilien ließen sich in Gelsdorf, Ersdorf und Allendorf nieder. Sie alle führten die Herstellung, die Formen und Verzierungen nach Westerwälder Art fort.

 

1778-82

Joannes Henricus Gertz wandert mit seiner Familie nach Stadtlohn aus.

 

Zeugnis davon gibt auch folgender Bericht aus:

 

Wilhelm Elling: Steinzeug aus Stadtlohn und Vreden. Herausgeber: Kreis Borken, Druck: Rehmsdruck GmbH Borken 1994, ISBN 3-927851-69-8 Seite 27

 

Stadtlohn 1801 und 1805     (Joan Henrich Gerts ist 1774 in Nauort geboren.)

Joan Henrich Gerts zu Stadtlohn wegen Aufnahme in dasige Bürgerschaft 1805

Jan Henrich Gerts bittet die Regierung um Niederlassung in Stadtlohn - praesentiert 12.Aug.1805. Seine Eltern, die Eheleute Jan Henrich Gerts und Anna Gertrud Krummeich haben vor ungefähr 25 Jahren von der münsterischen Landesherrschaft „zur Beförderung der Pottbäckerey eine zehnjährige Freyheit sich zu Stadtlohn niederlaßen zu rnögen, und gewannen auch in der Folge für ihre Persohnen das Bürgerrecht daselbst; vor ihrer Daheimkunft aber war ich unterzeichneter schon in dem Dorfe Nawert (Nauort) im Trierischen gebohren.

Zeit der Zeit hielte ich mich immer zu Stadtlohn bey meinen Eltern in der Pottbäckerey Ausübung, bis endlich vor ungefähr 5 Jahren ich mich daselbst mit meiner Annna Maria Wiggers aus der Stadt Rheine vereheligte, in Hoffnung mich in meinem Aufenthalt Ort bey meinen Eltern zu Stadtlohn zu setzen und mein Brot für Frau und Kinder verdienen zu mögen…."

Der Stadtlohner Magistrat untersagte Gerts aber nun den Aufenthalt, da er 79 Rt. Bürgergeld nicht aufbringen konnte. Gerts bot an sofort 24 Rt. und den Rest in Raten mit Zinsen zu zahlen. Doch darauf ging der Magistrat nicht ein.

Er hatte nun seine Frau auf dem Kirchispiel Stadtlohn belassen und sich erst „nach Vreden zu der daselbigen Pottbäckerey begeben, wo ich mich auch lange Zeit aufgehalten, aber wegen Abgang einer beständigen Arbeit wieder verlaßen, und mich endlich wieder nach Stadtlohn, indem man sonst hier in der Gegend keine derartige Geschäftsausübung hat, wenden müßen. Hier arbeite ich nun zu Stadtohn und meine Frau und meinen zwei Kindern entfernt von  mir, muß ich außer den Städtischen Limiten (Grenzen) aufm Kirchspiel bald hie, bald dort ihren Aufenthalt suchen."

Er bittet die Salmsche Regierung sich für ihn in Stadtlohn zu verwenden.

Damit er sich in Vreden niederlassen konnle, gaben ihm die Stadtlohner Bürgermeister Anrnold Theodor Kemper und Joan Conrad Cohaus am 12.9.1891 ein Zeugnis,in dem sie seine Angaben zu seinem Lebenslauf bestätigen. Sie betonen, daß seine Eltern vor 20 Jahren mit glaubhaften Attestaten nach Sladttohn gekommen sind und daß er sich nach seiner Heirat

Vor einem Jahr in Vreden niederlassen woltte um daselbst sein Handwerk fortzusetzen. Er und seine Eltern seien „stets arbeitsam,  friedlich und rechtschaffen" gewesen.

Ein Regierungsbericht vom 7. Sept.1805, enthält auch ein Schreiben von von Stadtlohn, in dem noch einmal bestätigt wird, daß  die Eltern wegen Anlage ener „Pottfabrique eine Freyheit auf 10 Jahre" erhalten und nach Ablauf dieser Zeit auch das Bürgerrecht erworben hätten.

Die Ablehnung des Bürgerrechts an den Sohn im Jahre 1805 wird damit begründet, „daß dessen Eltern die letzte Zeit ihres Lebens nur durch lästiges Betteln vor den Thüren sich fortgeholfen und daß wirklich dessen Schwester mit ihren Kindem in gleicherArt der Stadt und dem Kirchspiel äußerst lästig fallen."

Es wird befürchtet, der Magistrat könne Bedenken haben, ihn aufzunehmen da von ihm nichts Besseres zu erwarten sei, wenn er über kurz oder lang seine Dienste bei dem hiesigen Pottfabrikanten Könning aufgeben muß, und „darnach keine Dienst dahier ferner erhalte und auch soviel nicht besitze, um eine eigene Fabrik für sich anlegen zu können.“ Der Magtistrat will ihn daher nicht aufnehmen. Die Salmsche Regierung will Jedoch dem Magistrat befehlen, ihn aufzunehmen, wenn Gerts von Könning ein schriftliches oder mündliches Attest wegen Fleiß und guter Aufführung beigebracht hat und 79 Rt in Raten zahlt.

 

STAM Salmsche Kanzlei VIII Nr. 60

1782

taucht der Name Gertz bei der Taufe des dritten Kindes Joannes Petrus Josephus in Stadtlohn auf. Die Taufpaten sind Joannes Gundula ! Kontlage/ Kundlage  u. Elisabeth Zöller (Namen die auch aus dem Westerwald stammen und vorher nicht in Stadtlohn auftauchen)

Unser Altgroßvater Johann Henrich Gertz arbeitete als Taglöhner, Töpfer, Pfeifenbäcker in Stadtlohn.

1782-88

werden 3 Kinder geboren.

1807

heiratet Joannes Petrus Josephus Gertz - Anna Catharina Elisabeth Paschen

1808-23

werden 7 Kinder geboren

1823

wird unser Altvater Johann Henrich Gertz als 7. Kind geboren. Er arbeitete als Töpfer in Stadtlohn.

1848

heiratet Johann Henrich Gertz - Maria Elisabeth Waterfort

1848-71

werden 11 Kinder geboren

1871

wird unser Urgroßvater Friedrich Wilhelm Gertz als 11. Kind geboren.

Er arbeitete als Fabrikarbeiter in Stadtlohn. Später ist er als Kaufmann im Textil- und Lebensmittelhandel tätig und begründet das „Stadtlohner Bettenhaus“ in der Klosterstraße.

Wilhelm Gertz auch "Pitter Gertz" genannt war über lange Zeit Schützenoberst der "Ehemaligen Wessendorfer"

1896

heiratet Friedrich Wilhelm Gertz - Johanna Elisabeth Wewers

1897 –

1903

werden 4 Kinder geboren von denen 2 im Säuglingsalter sterben.

1900

1903

wird Catharina Antonia Gertz und

unsere Großmutter Agnes Bernhardina Gertz geboren.

1896 -

1956

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                            Friedrich Wilhelm Gertz

                            ung. 1955                      

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 1936 rechts Wilhelm (Pitter) Gertz als Schützenoberst als

seine Tochter Agnes Gertz 1. von links Schützenkönigin ist.

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              Haus von Wilhelm Gertz Klosterstr. 22

              vor dem 2.WK im März 1945 zerstört                       

                                        heute Stadtlohner Bettenhaus

                                        nach dem 2.WK

1926

heiratet unsere Großmutter Agnes Bernhardina Gertz, Ludwig Gerhard Hermann Wilmers

und ihre Schwester Catharina Antonia  (verwitwete van Mast) heiratet 1928 den Bruder Walter August Gerhard Wilmers

 

 Von Johann Wilhelm Gertz und Anna Michels an lassen sich die einzelnen Geschlechterreihen der Familie verfolgen.

Es folgt die Genealogie der Familie Gertz, hier nicht wiedergegeben. 

"siehe Nachkommen von Johann Wilhelm Gertz"